Greek Luxury Villas

Ausbau meines Camper-Vans

Am Anfang

Ich habe den Ford Transit gebraucht gekauft, ausgestattet mit 3 Sitzreihen und getönten Scheiben, aber ansonsten keinerlei Extras. Der technische Zustand war ok.

 

Schränke

Als erstes habe ich die hinterste Sitzreihe herausgenommen und zwei multifunktionale Kisten/Schränke gebaut die an den Halterungen im Fahrzeugboden und an den seitlichen Gurthaltern dieser Sitzreihe verschraubt sind. Diese Schränke dienen als Stauraum für die komplette Campingausrüstung und haben eine 10cm dicke Schaumstoffmatratze als Deckel. Es war mir wichtig, sowohl von der Seite als auch von oben an die Schränke zu kommen, weswegen die Deckel und die Front der Schränke Scharniere haben. So kann man auch sperrige Dinge wie die Küche, Kühlboxen und Klo bequem ein- und ausladen und man kommt auch mal trotzdem an einen Schrank wenn einer der beiden Wege versperrt ist.

Die Deckel mit der Matratze sind ungefähr 3 cm schmäler als die Schränke, sodass die Türen bzw. Wände hervorstehen. Zwischen den beiden Schränken ist ein Flur der genau 44 cm breit ist. Zwei 50 cm breite Matratzenteile auf gerahmten Sperrholzplatten passen so genau zwischen die Schränke und so entsteht ein Bett von insgesamt 150 cm und einer Länge von 180 cm.

Leider ist die zweite Sitzreihe eine durchgehende Sitzbank deren Lehne nicht umklappbar ist und deswegen ist der Zugang zum hinteren Teil entsprechend mühsam. Mit dem Schrank bzw. Bett drin wird es noch schwieriger, in den hinteren Teil zu steigen, weswegen ich den Schrank etwas kürzer gemacht habe und das Stück Matratze klappbar gemacht habe. So kann man, wenn das Bett nicht genutzt wird, besser hinten einsteigen bzw. man kann erst mal bequem einsteigen und dann das Bett machen.

Die Küche ist eine separate, solide gebaute Holzkiste in die eine kleine 3 kg Gasflasche, Töpfe, Teller und Geschirr passt und ein Gasherd obendrauf. So kann man die komplette Küche einfach herausnehmen und draußen an einem geeigneten Ort aufstellen. Zur Not kann man auch mal einen Kaffee im Bus kochen auch wenn das aus Sicherheitsgründen nicht ideal ist.

 

Dachfenster

Für dieses Fahrzeug ist kein Dachfenster vorgesehen, das Dach hat durchgehende Rillen die für die Stabilisierung des Bleches gedacht sind. Ohne der fachlichen Beratung und Hilfe meines Freundes Sotiris hätte ich das Dachfenster wohl nie hinbekommen. Die Rillen wurden mit dem Winkelschleifer rausgeschnitten und mit einem TIGG-Schweißgerät Blechstücke eingesetzt damit der Rand des Fensters eine glatte Fläche bekommt die mit Silikon abgedichtet werden kann. Von innen brauchte das Dach dann noch einen Rahmen um das Loch herum damit das Fenster auf der gleichen höhe montiert werden kann wie der Fahrzeughimmel.

Dann wurde das komplette Dach noch mit einer 2 cm dicken Schaumstoff-Isolierung (schwarz) beklebt und da die Dachstreben auch wieder abgerundet sind, habe ich unterschiedlich dicke Isolierung auf diese Streben geklebt (grün und schwarz) damit ich eine ebene Fläche für die dünne Spanplatte habe die mein neuer Himmel wird.

 

Wärmeisolierung & Stoffe

In der Zwischenzeit habe ich mir Stoffe ausgesucht um alle Kissen und Sitze mit Bezügen zu versehen die man abnehmen und waschen kann. Dann blieben noch ein paar hässlich graue Plastikverkleidungen übrig die ich mit passenden Papierservietten im Decoupage-Verfahren beklebt habe. Bei einem meiner Strandspaziergänge fand ich ein schönes Stück Treibholz, welches ich mir gut als Lampe vorstellen konnte. Die Einbaustrahler passen genau rein und so habe ich es am Anfang als temporäre Lösung genutzt. Alle waren so begeistert, dass ich die Lampe später fest installiert habe und die beiden Strahler nicht, wie ursprünglich vorgesehen, in den Himmel eingebaut habe. Nur vorne und hinten habe ich sie im Himmel eingebaut.


Hochbett

Mit zwei Kindern ist das Bett zu klein, aber für ein fest eingebautes Hochbett ist der Bus zu klein, weswegen ich ein „Hub-Bett“ wollte, also ein Bett das direkt unter der Decke hängt und man bei Bedarf runter lassen kann. Ich habe wochenlang recherchiert und überlegt, irgendwie war keine Lösung wirklich zufriedenstellend. Entweder zu komplex (mit Elektromotor und Seilzügen) oder es ging nicht weit genug hoch und runter oder zu platzbedürftig, irgendwie war keine Variante ideal. Wie sich in der Praxis heraus stellt, ist auch die Variante für die ich mich entschieden habe, nicht gerade ideal, aber sie funktioniert und wir haben gelernt mit ihren Tücken umzugehen.

Leider ist an dem Auto keine Fläche wirklich gerade. Vor allem zum Heck hin wird das Fahrzeug enger, aber auch zur Decke hin. Das bedeutet, ein Bett, dass in der Mitte des Fahrzeuges die gesamte Breite einnimmt, an der Decke gar nicht reinpasst. Es sind sage und schreibe 30 cm Unterschied, weswegen das Hängebett nicht die gewünschten 175 cm hat, sondern nur 145 cm. Nun ja, mal sehen, ob unsere Tochter überhaupt noch mit uns in Urlaub fahren will, wenn sie nicht mehr in dieses Bett passt. In der Zwischenzeit ist dann aber die jüngere Tochter gewachsen und kann das Hängebett übernehmen.

 

Holzverkleidung

Nachdem das Bett montiert ist, soll der Innenraum verkleidet werden. Das Fahrzeug hat oben an den Wänden seltsame Hohlräume die man eigentlich als Stauraum nutzen könnte, also habe ich noch zwei kleine Schränkchen eingebaut. Da wo das Bett hochklappt, ist aber im Prinzip gar kein Platz für eine Holzverkleidung, weswegen ich mit viel Trickserei das Holz an diesen Stellen in die Hohlräume rein vertieft habe und alles was im Weg wäre abschleifen musste. Auch sonst war dieser Teil wesentlich komplizierter und zeitaufwändiger als es auf den ersten Blick aussieht, weil es sehr viele Schrägen und Rundungen und Vertiefungen gibt die es nötig machen, viel auf Maaß und von Hand zu machen.

 

Dachgepäckträger

Der Dachgepäckträger ist ein weiteres Projekt, welches ich so, ohne der freundlichen Unterstützung von Sotoris, nicht geschafft hätte. Ich habe viel im Internet recherchiert und im Prinzip auch gefunden, was ich wollte, aber zu einem utopischen Preis von mehreren tausend Euro.
Der Dachgepäckträger sollte leicht sein (daher aus Aluminium), er soll für schwere Lasten ausgelegt sein (Wassertank, begehbar...), er soll flach sein und die Möglichkeit bieten manche Dinge dauerhaft darauf zu installieren wie z.B. Solarpanel, Scheinwerfer und Rückfahrkamera, er soll eine Aussparung für das Dachfenster haben und er soll auch noch schön aussehen.

Also hieß die Devise wieder: selber machen!

Da ich niemanden zur Hand hatte der Aluminium schweißen kann, haben wir die Füße aus Eisen gemacht. Rohre und Bleche wurden so ausgeschnitten und zusammengeschweißt, dass robuste Füße daraus entstehen durch die Aluminiumrohre durchpassen und mit Nieten fixiert werden können. Dann wurden sie noch lackiert und mit Gummimanschetten versehen, damit sie die Regenrinne des Fahrzeuges nicht verkratzen.

 

Wassertank

Fast alle Wohnmobile haben den Wassertank unter dem Auto, was natürlich auch Sinn macht weil man den Schwerpunkt des Autos so weit unten wie irgendwie möglich haben möchte. Das Problem ist, irgendwie muss das Wasser dann ja wieder hoch. Man braucht also eine Pumpe die dann Strom braucht und normalerweise so leistungsfähig ist, dass im Nuh der Tank leer ist. Wasser und Strom sind die der kostbarsten Güter in Wohnmobilen, daher gefiel mir die Variante mit der Pumpe nicht und anfällig sind sie auch. Was nützt mir das ganze Wasser unterm Auto wenn die Pumpe den Geist aufgibt und ich nicht mehr dran komme. Auf dem Dach, läuft das Wasser einfach mit Hilfe der Schwerkraft genau mit dem richtigen Druck aus der Leitung um auch noch eine Minidusche versorgen zu können. Zudem wird das Wasser im Sommer ein wenig von der Sonne gewärmt. Ich will ja keinen Ice-Bucket-Challange machen, sondern luxuriösen Urlaub!

Damit das Wasser im Tank nicht so heftig hin- und her schwappt, wurden Trennwände mit kleinen Durchlässen eingebaut und der Boden leicht gewölbt, damit das Wasser sich am Auslass sammelt.

Ein Detail welches ich nicht erwartet hatte war, wie schwer es sein könnte einen Hals für den Einfüllstutzen zu finden. Tankdeckel gibt es ja in jedem Zubehörladen, aber den passenden Hals dazu? Ich habe viele Geschäfte abgeklappert bis ich fündig wurde.

Weil wir schon bei so vielen Händlern Rohstoffe wie Bleche und Holz gekauft haben und das ganze Werkzeug draußen hatten, haben wir gleich noch den restlichen Gepäckträger mit Holz verkleidet und einen Motor-Unterfahrschutz gebaut.

 

Leiter

Der schönste Dachgepäckträger nützt wenig, wenn man nicht hinauf kommt. Eine Leiter muss her! Natürlich könnte man einfach eine Leiter an die Tür schrauben, aber dazu müsste man hässliche Löcher in die Tür machen und mir wäre es lieber, man könnte die Leiter jederzeit abnehmen ohne, dass sie Spuren hinterlässt. Andererseits möchte ich sie natürlich auch nicht geklaut bekommen, also soll die Halterung diebstahlsicher sein. Sowohl optisch als auch haptisch, sollte man das Gefühl haben, die Leiter hält was aus, also robust soll sie sein und trotzdem relativ leicht. Also habe ich sie aus Holz gebaut und dann schwarz lackiert. Die Halterungen hängen sich oben in der Tür ein und unten besteht die Halterung aus zwei Teilen. Das eine Teil umfasst die Leiter wie ein Schuh und ist mit dieser verschraubt, das Andere hängt sich in der Tür ein. Eine Schraube geht von unten durch den Haken der Tür in den Schuh der Leiter. Je mehr man die Schraube festzieht, desto mehr zieht die Leiter die Tür zusammen und lässt sich nicht mehr bewegen. Wenn die Tür zu ist, kommt man nicht an die Schraube dran weil darunter die Stoßstange ist, also ist sie auch vor Diebstahl geschützt.

 

Solaranlage

Eine Solaranlage zu haben klingt vielversprechend. Anfangs dachte ich: Wow, super, mit einer Solaranlage habe ich Strom und kann alle möglichen elektronischen Geräte im Auto nutzen: Heizung, Kühlschrank, Computer, Fernseher, Musik ... Aber nachdem ich mich eingelesen habe und meine Physikkenntnisse auf den neuesten Stand gebracht hatte, wurde mir klar, dass ich für so viel Strom Unmengen Batteriekapazitäten und Panels bräuchte. So viel Platz habe ich gar nicht auf dem Dach, so viel Gewicht (Batterien) will ich nicht transportieren und so viel Geld möchte ich beim besten Willen nicht ausgeben. Nur mal so grob, um Ihnen eine Vorstellung von den Dimensionen zu geben: Wir reden von mindestens 200-300 kg Batterien, 3000-4000 Euro und 4-6 Quadratmeter an Solarpanels auf dem Dach! Also besann ich mich aufs Wesentliche, nämlich Strom um meinen Laptop, Handy und Kamera aufzuladen sowie Beleuchtung für den Wohnraum und draußen. Die Leistung ist nicht viel mehr wie die einer ordentlichen Autobatterie, aber das System ist autark und selbst wenn die Batterie nach einem längeren Aufenthalt mal leer gehen sollte, springt der Wagen an und man sitzt nicht fest.

Die Installation ist schon etwas komplex. Montage des Panels auf dem Dach, Löcher im Dach machen und Kabeldurchführungen wasserdicht anbringen, dicke Kabel durchs ganze Auto legen (von oben vorne nach hinten unten), den Laderegler installieren, einen Platz für die Batterie finden, irgendwo eine 80 Amper Sicherung anbringen, Kabel zum Fahrersitz verlegen um dort einen Notschalter anzubringen und wieder zurück zum Laderegler und noch ein paar Details die durchaus zeitaufwändig sind aber auch wichtig bzw. sehr hilfreich. So habe ich z.B. ein ausziehbares Gerüst gebaut, dass sich öffnen lässt wie eine Schublade, auf dem der Laderegler, ein Converter der bis zu 800 W 220V Wechselstrom leistet, eine Haushaltssteckdose und eine 12V–Steckdose (fehlt auf den Fotos noch) und diverse kleinere Sicherungen fixiert sind. Dieses Gerüst steht in einer kleinen Ecke die zwischen dem senkrechten Schrank und der schrägen Rücksitzbank besteht. Man kann das Gerüst also rausziehen, falls man dran muss, ansonsten sieht man aber nur die Front mit dem Display und die beiden Steckdosen. Einfach in den Schrank einbauen wäre einfacher gewesen, nimmt aber wichtigen Stauraum weg und wenn man mal den Schrank ausbauen will, hat man die Verkabelung dran.

Auch sehr hilfreich sind zwei Leseleuchten links und rechts im Heck, so auf Kopfhöhe wenn man im Bett liegt, die jeweils zwei USB Anschlüsse haben. Hier kann man wunderbar all seine technischen Geräte aufladen.

 

 

Tisch

Ich nutze den Camper Van fast täglich als Büro weswegen ein Tisch für Laptop, Handy, Kaffee unumgänglich ist. Ansonsten wäre es aber schön, wenn der Tisch verschwinden kann, ohne, dass ich erst ein Gestell in die Hand bekomme für das ich dann einen Platz suchen muss. Manchmal möchten auch die Kids während der Fahrt etwas malen oder etwas abstellen oder einfach nur den Arm auflegen der unermüdlich das Handy hält. Die Kinder genießen an heißen Tagen gerne auch ihr Essen an dem Tisch weil der Van meist kühler ist als draußen.

Ich liebe den natürlichen Touch von geschliffenem, geölt und gewachstem Holz, sowohl optisch als auch der Kontakt mit der nackten Haut. Daher die Pinienäste und Pinienholz über all.

 

 

Optimierungsarbeiten

Der schwarze Gummiboden ist zwar praktisch, aber optisch zerreißt er das natürliche Konzept des Autos unweigerlich. Also habe ich mal einen billigen Laminat reingelegt und warte mal ab, wie der sich im Laufe der Zeit verhält.

Ich wollte die Schränke herausnehmen um sie zu schleifen und zu wachsen, ihnen einen eigenen Boden zu verpassen um ihnen mehr Stabilität zu geben und eigene Befestigungspunkte im Fahrzeugboden geben, damit man jeden Schrank durch Lösen von lediglich 3 Schrauben herausnehmen kann. Langsam aber sicher vereinheitlicht und vervollständigt sich der Eindruck, auch wenn es noch viel zu tun gibt.

Am Hochbett löste sich das Netz auf, welches wir auf der Seite der Hecktüren befestigt hatten, damit das Kind nicht von dieser Höhe aus dem Bett fallen kann. Anscheinend war das Seil aus solchem Kunststoff der sich nach einer gewissen Zeit selbst auflöst, wie diese kompostierbaren Plastiktüten. Es zerbröselte komplett! Weil, wie zuvor schon erwähnt, mir der natürliche Touch der Äste so gefällt, ersetzt jetzt ein Ast als Geländer das Netz. Ich habe extra einen Ast gesucht, der so einen Bogen macht wie die Decke, damit das Geländer so hoch wie möglich ist, aber nicht an die Decke stößt wenn das Bett oben ist.

Mittlerweile ist auch die Rückfahrkamera und der Rückfahrscheinwerfer eingebaut, aber dazu kommen wir noch im Detail.

 

 

Technik

Vorne habe ich dem Dachgepäckträger zwei kleine Zusatzscheinwerfer spendiert die über das Fernlicht geschaltet sind sowie einen LED - Lightbar für ganz schwierige Verhältnisse. Hinten, wie zuvor schon erwähnt, habe ich eine Rückfahrkamera und einen Rückfahrscheinwerfer montiert. Seitlich befindet sich ein Anschluss für LED Streifen mit Farbwahl und 2 x 5 m Kabel damit ich die Streifen dort anbringen kann, wo ich sie gerade brauche. Zum Beispiel am Auto selbst oder an der Markise oder an einem Baum - je nach Bedarf eben. Die Schalter für all das habe ich mitsamt einem Bildschirm für die Rückfahrkamera in eine Konsole eingebaut die ich über dem Rückspiegel angebracht habe. Dort war vorher ein Licht im Autohimmel, ich habe es rausgenommen und das Loch im Himmel nutze ich um die Kabel durchzuführen. Weitere Schalter und Sicherungen sind vorinstalliert damit ich noch weitere Beleuchtungseinheiten in Zukunft über diese Konsole steuern kann. Und weil ich das Licht herausgenommen habe, musste ich natürlich ein Neues machen und in die Konsole einbauen. Vorerst habe ich nur eins gemacht für den Fahrer. Für den Beifahrer ist ein Spot geplant, der dem Beifahrer direkt auf den Schoß leuchtet und den Fahrer so wenig wie möglich blendet bzw. stört.

Die schwarz getönten Scheiben im Bus sind ein Segen und ein Fluch zugleich. Man hat ein ziemlich hohes Maß an Privatsphäre im Auto - auch ohne Vorhänge. Das Auto heizt sich durch die Sonne sehr schnell auf, was im Winter einer kostenlosen und sehr effektiven Heizung entspricht, aber im Sommer ist es kaum auszuhalten. Jetzt habe ich mir Bezüge nähen lassen aus einem mit Aluminium beschichteten Stoff. Die kann ich bei Bedarf über die Scheiben stülpen und so die Sonneneinstrahlung vermeiden.